Auf dem Weltbauerntag in Mailand sagt der deutsche Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied:
Die Steigerung der globalen Nahrungsmittelproduktion zur Sicherung der Welternährung ist unsere vordringlichste Aufgabe, die nicht durch überzogene Ziele beim Klimaschutz torpediert werden darf.
Genial weil:
- Längst ist bekannt, dass die Menge der produzierten Nahrungsmittel bei der Welternährung nicht das Problem ist. Ein zentraler Punkt ist die gerechte Verteilung, die im globalisierten Kapitalismus nicht gelingt.
- Ein weiterer Kernpunkt ist die Tierhaltung: Es gäbe viel mehr Essen für Menschen, wenn wir nicht so viel an Tiere verfüttern würden. An einer solchen Veränderung hat natürlich der Bauernverband kein Interesse, vertritt er doch die deutschen Agrarkonzerne, die immer mehr Fleisch und Tierprodukte produzieren und verkaufen wollen.
- Rukwied gesteht zu, dass die von seinem Bauernverband favorisierte Form der Landwirtschaft („konventionell“ und intensiv) dem Klima schadet.
- Beim Klimaschutz gibt es keine „überzogenen Ziele“. Alles, was wir jetzt überhaupt noch erreichen können, ist sowieso viel zu wenig.
An echten Problemen und deren Lösungen vorbeireden und immer wieder dieselben Glaubenssätze wiederholen: Das ist pure Ideologie!
Zur Ressourceneffizienz der „modernen Landwirtschaft“ ist übrigens dieses Buch interessant: Tanja Busse: Die Wegwerfkuh. (Ich schreibe zu dem Buch demnächst noch was; aus Tierbefreiungssicht ist einiges sehr aufschlussreich, anderes aber auch ziemlich verstörend.)